Das 19. SSMT-Symposium (Swiss Sports Medicine for Tennis) im Jahr 2023 war ein bahnbrechendes Event, das sich dem Thema "Konservative Orthopädie: Training und Schmerz - Schmerz und Training" widmete.
Vom 24. bis 25. Oktober versammelten sich Sportmediziner, Physiotherapeuten, Trainer und andere Experten im Haus der Wirtschaft in Pratteln, um neueste Erkenntnisse und praktische Ansätze im Bereich der konservativen Orthopädie zu diskutieren und zu teilen.
Programm am Dienstag, 24. Oktober 2023
Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Dr. Marcus Baumann, Simon Heinis und Felix Zimmermann. Anschliessend wurden die Teilnehmer zu drei Meet-The-Experts-Sessions eingeladen.
Meet-The-Experts 1: Unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Jürgen Freiwald M.A. von der Bergischen Universität Wuppertal, wurden die komplexen Zusammenhänge zwischen Training und Schmerz beleuchtet. Besonderes Augenmerk lag auf dem Krafttraining bei Schmerzen, insbesondere bei Knieverletzungen. Die individuellen Ursachen von neuro-muskulären Hemmprozessen wurden analysiert, und Massnahmen zur Beeinflussung durch Training, Physiotherapie und Medikationen erörtert. Die Bedeutung des exzentrischen Muskelkrafttrainings und biomechanische Aspekte wurden ebenfalls intensiv diskutiert.
Meet-The-Experts 2: PD Dr. med. sc. Wolfgang Laube aus Altach präsentierte, wie die Muskulatur den Gesundheitszustand beeinflusst und betonte deren Rolle in der Schmerzhemmung und Stärkung von Resilienz und Adhärenz. Er verdeutlichte, wie die Muskulatur den antidiabetischen Stoffwechsel, die Durchblutung und das Gewebemilieu beeinflusst und damit zur Prävention und Rehabilitation beiträgt.
Meet-The-Experts 3: Silvester Neidhard aus Glonn sprach über die weit verbreiteten Probleme, die aus Bewegungsmangel und modernen Lebensstilgewohnheiten resultieren, darunter Rücken- und Nackenschmerzen. Er betonte die Bedeutung der Funktionalität als Grundlage für das Training und gab Einblicke, wie man diesen Problemen entgegenwirken kann.
Programm am Mittwoch, 25. Oktober 2023
Der zweite Tag des Symposiums versprach ebenso spannende Vorträge und Diskussionen.
Univ. Prof. Dr. Jürgen Freiwald M.A. eröffnete den Tag mit einer weiteren tiefgehenden Präsentation zu Schmerz und Training.
Dr. med. Silvia Albrecht vom Bundesamt für Sport BASPO und der Eidg. Hochschule für Sport widmete sich in ihrer Fallvorstellung der Überlastungssymptomatik im leistungsorientierten Sport und den "red flags" – den Warnsignalen für gesundheitliche Probleme.
Helena Brückner, eine Sportphysiotherapeutin und Tennis Performance Spezialistin, bot in ihrer Fallvorstellung Einblicke in das Management des relativen Energiedefizits im Sport (RED-s) in der Physiotherapie und präsentierte ein Fallbeispiel aus dem Tennissport.
Nach den Vorträgen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich bei Pausengesprächen zu vernetzen und die Ausstellungsstände zu besuchen.
PD Dr. med. sc. Wolfgang Laube ging in seinem Vortrag auf die Muskulatur ein, die bei Bewegungsmangel, Dekonditionierung und Degeneration eine zentrale Rolle spielt.
Emanuele Scacinella von der Montebello Physiotherapie in Bellinzona erläuterte die perkutane ultraschallgesteuerte Elektrolyse des Bewegungsapparats bei chronischen Schmerzen.
Christine Wondrusch präsentierte in ihrer Fallvorstellung die Herausforderungen bei jugendlichen Patienten in Bezug auf Schmerz und Training.
Der Vormittag endete mit einem moderierten Round Table im Plenum, bei dem Caius Schmid "take home messages" mit den Referenten diskutierte.
Nachmittags-Workshops
Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, an vier spannenden Workshops teilzunehmen, die verschiedene Aspekte der konservativen Orthopädie abdeckten:
Workshop 1: David Boeger präsentierte das Behandlungskonzept der Boeger-Therapie, das sich auf die systemische Diagnostik und Therapie primärer Schmerzursachen konzentriert.
Workshop 2: Till Vogt stellte den Workshop "Leistungsreserve Overhead Training" vor und betonte die Bedeutung von Mobilität, Stabilität und Aufbau bei Aktivitäten über dem Schultergürtel.
Workshop 3: Emanuele Scacinella erläuterte die perkutane muskuloskelettale Elektrolyse und perkutane Neuromodulation bei Tendinopathien und bot praktische Einblicke in diese Techniken.
Workshop 4: Silvester Neidhard fokussierte sich auf die Herausforderungen des modernen Lebensstils und wie Bewegungsmangel zu muskulären Dysbalancen und Schmerzen führen kann. Er stellte praktische Übungen und Strategien zur Prävention vor.
Das 19. SSMT-Symposium 2023 endete um ca. 16.00 Uhr und bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Tennispartien der Swiss Indoors Basel zu besuchen und das Symposium gemeinsam beim Tennis ausklingen zu lassen.
Das Symposium war ein herausragendes Ereignis, das einen wertvollen Beitrag zur konservativen Orthopädie im Bereich des Sports geleistet hat. Die Teilnehmenden konnten von hochkarätigen ReferentInnen lernen und innovative Ansätze zur Schmerzbehandlung und Leistungssteigerung entdecken. Wir freuen uns auf die Fortsetzung dieses bedeutenden Symposiums in der Zukunft.
Ein sehr herzliches Dankeschön möchten wir an dieser Stelle an unsere SART, sowie SSMT-Sponsoren richten. Ohne ihre finanzielle Unterstützung oder ihre Sachspenden wäre ein Symposium in dieser Form nicht möglich.
Wir sagen DANKE!
Fotos by Simone-Fischer-Photography
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