Autor: Jan-Arie Overberg, MSc
Lungenkrebs weist die höchste krebsbedingte Sterblichkeitsrate auf.
Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Resektion des Tumors, sofern es sich um einen nicht kleinzelligen Lungenkrebs im Frühstadium handelt.
Doch thoraxchirurgische Eingriffe sind häufig verbunden mit postoperativen Komplikationen. Diese fallen umso gravierender aus, wenn die Patientinnen oder Patienten präoperativ in ihrer Leistungsfähigkeit vermindert sind.
Bei Prähabilitation handelt es sich um eine präoperative Vorbereitung, die eine Verbesserung der postoperativen Heilung anstrebt und die Chance auf Komplikationen verringert.
Foto: SART Archiv
Machbarkeitsstudie eines präoberatioven Trainingsprogramms für Patientinnen und Patienten mit geplanter Lungenteilresektion
Ein einheitliches Vorgehen oder ein bewährtes Trainingsprotokoll für das präoperative, körperliche Training existiert nicht. In der vorliegenden Studie wurde die Machbarkeit eines präoperativen Trainingsprogramms für Patientinnen und Patienten mit geplanter Lungenteilresektion untersucht.
In dieser Machbarkeitsstudie wurden an vier Schweizer Kliniken je eine Person einem präoperativen Training unterzogen. Es bestand aus einem ambulanten Übungsprogramm mit Krafttraining und einem HIIT-Training für mindestens eine Woche vor dem Eingriff. Dabei wurde die Durchführbarkeit des präoperativen Trainings und die Assessments untersucht. Die Trainingseffekte wurden lediglich eingeschätzt, aber nicht untersucht.
Die vier eingeschlossenen Patientinnen und Patienten begannen rund 22 Tage vor der Operation mit ihrem Training. Es gab weder Unterbrüche im Trainingsablauf, noch wurden negative Effekte oder Probleme während der Trainings beobachtet. Daraus resultiert, dass das präoperative Training sicher ist. Die ausgewählten Assessments waren gut durchführbar und sicher. Die daraus abgeleiteten Ergebnisse waren für die Studie geeignet. Die Rekrutierung erwies sich allerdings als schwierig.
Die Ergebnisse der Studie zeigen auf, dass ein präoperatives und intensives Training gut durchführbar ist. Um die Probleme bei der Rekrutierung zu verringern, müssen Risikostratifizierung und organisatorische Abläufe innerhalb und zwischen den teilnehmenden Kliniken genauer definiert werden. Bei den Patientinnen und Patienten zeigten sich positive Effekte bezüglich Kraft und Ausdauer. Diese fühlten sich zudem gut betreut. Diese Machbarkeitsstudie bildet eine wertvolle Grundlage für die Durchführung einer nachfolgenden Effektivitätsstudie.
Quelle: Rechberger, S., Unger, I., Greco, N., Leuenberger, J. M. S., Suter, P., & Wirz, M. (2023). Prähabilitation bei elektiver Lungen-Teilresektion (PRELS). Physioscience. https://doi.org/10.1055/a-1963-6369
Link zum abstract: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1963-6369.pdf