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Digitalisierung in der Physiotherapie - quo vadis?

Das digitale Angebot im Bereich Physiotherapie wächst. Immer mehr Anbieter spezialisieren sich in diesem Bereich und verkaufen Apps für Heimprogramme, digitale Befunde, Bewegungsanalysen und jetzt sogar komplette Physiotherapie am Tablet. Ist es nur eine "Mode" oder müssen wir schnellstmöglich auf diesen Zug aufspringen? Thomas Balke hat sich Gedanken gemacht.

Meinen Coiffeur Termin buche ich online, bei Coop oder Migros kassiere ich selbst, das Zugbillet kaufe ich auf dem Weg zum Bahnhof mit dem Smartphone und wenn ich mein Auto in die Werkstatt bringe, bekomme ich per E-Mail ein Video, in dem mir der Serviceberater erklärt was das Problem ist und wie es weitergeht. Digitalisierung im Alltag ist längst Realität. Aber wie sieht es in unseren (Physiotherapie-)Praxen aus?

 

"Wie würden wir reagieren, wenn statt der Terminbestätigung vom Coiffeur ein Video mit einer Beschreibung zum Haare selberschneiden kommt?"

 

Natürlich male ich gerne mal ein Strichmännchen um eine Heimübung zu verdeutlichen. Aber eine App mit dem Heimprogramm auf dem Smartphone des Klienten macht auch was her und erleichtert meine Arbeit ungemein. Wenn ich dann noch ein direktes Feedback über den Schmerz nach der Durchführung des Heimprogrammes bekomme, sehe ich einen hohen Nutzen aus dieser digitalen Lösung.

 

Zara Stone, Tech Autorin für Forbs schreibt über Oculus Games, Samsung vs. IPhone, Vegane Burger, Ice Cream, Silicon Valley, DNA und 2019 über digitale Physiotherapie (Link zum Artikel)

 

Für Zara Stone nur ein weiterer Artikel auf ihrer Liste. Leider schlecht recherchiert und eigentlich nur eine Werbeveranstaltung für eine Startup Firma aus Portugal. Sie beschreibt wie digitale Physiotherapie an einem Tablet kosteneffizienter und besser ist als «konventionelle» Physiotherapie. Sogar mit einer Studie belegt. Mal ganz abgesehen vom Inhalt der Studie muss man feststellen, dass der Verfasser auch Gründer und Chief Medical Office von genau dieser Startup Firma ist. Gut gemacht Frau Stone. Leider bieten Magazine wie das Forbs eine grosse Plattform für solche pseudo-wissenschaftlichen Artikel und verunsichern den, die ahnungslosen Leser und Leserin.

 

Aber wie gehen wir als Physiotherapeut*innen mit diesem Problem um? Ich bin der Meinung, dass der massvolle Umgang der Schlüssel ist. Wir sollten die Augen nicht davor verschliessen und alles verteufeln, was «digital» beinhaltet.

 

"Wir müssen uns klar positionieren und die Vorteile digitaler Lösungen in die Therapie mit einbeziehen. Und zwar als sinnvolle Ergänzungen und nicht als Alternativen!

 

So kann es uns gelingen, Vorteile aus der Digitalisierung zu gewinnen und lässt uns nicht vermeintlich "alt" aussehen.

 

Thomas Balke

Vorstandsmitglied der SART

 


Bildquelle: Appointmed.com