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Gute Kommunikation erhöht Arbeitszufriedenheit von Ärztinnen und Ärzten

Die Fachhochschule Nordwestschweiz untersuchte in einer schweizweiten Studie, wie Ärztinnen und Ärzte untereinander kommunizieren. Die Resultate zeigen deutlich die positive Wirkung von guter Kommunikation auf die Arbeitszufriedenheit.

Die Ergebnisse der Umfrage, die in Schweizer Spitälern durchgeführt wurde, zeigen, dass

  • ein guter Umgangston
  • eine hohe Informationsqualität und
  • ein respektvoller und vertrauensbildender Führungsstil über alle Funktionsstufen, Generationen, Sprachen

sowohl bei Männern als auch bei Frauen zur grössten Arbeitszufriedenheit führt.

 

Wenn Führungspersonen im Spital auf den Ton der Kommunikation achten, die richtigen Informationen rechtzeitig weitergeben, ihren Mitarbeitenden vertrauen und oft Feedback geben, erhöht dies die Arbeitszufriedenheit im Team erheblich.

 

"Interessant ist, dass die Korrelation bei der jüngsten Generation, der Generation Y (geboren zwischen 1981 und 2000) besonders ausgeprägt ist. Sie reagiert auffallend empfindlich auf einen negativen Ton oder eine schlechte Qualität der Informationen. Sie weist auch die niedrigsten Werte für Wohlbefinden und Arbeitszufriedenheit aller Ärztinnen und Ärzte auf." 

 

Verstärkt wird der Effekt durch das Geschlecht (Frauen zeigen einen höheren Effekt), durch die Funktionsstufe (Assistenzärztinnen zeigen einen ausgeprägteren Effekt) oder durch die Sprache (bei den italienisch- französischsprechenden Ärztinnen und Ärzte zeigt sich ein höherer Effekt). Aber grundsätzlich reagieren Angehörige der Generation Y signifikant stärker auf einen positiven oder negativen Umgangston als Kolleginnen und Kollegen der älteren Generationen. 

 

Ärztliche Führungskräfte müssen sich darüber im Klaren sein, dass eine negative Führungskommunikation nicht nur die Arbeitszufriedenheit ihrer Mitarbeitenden verringert, sondern auch dazu führt, dass diese mehr unter Zeitdruck im Krankenhaus stehen, sich dies negativ auf ihr Privatleben auswirken und sie ihre Meinung aus Angst vor negativen Konsequenzen zurückhalten. Wie wir gesehen haben, reagiert die jüngere Generation stärker. Und da es in dieser Generation mehr Frauen gibt, ist der negative Effekt besonders ausgeprägt. 

 

Um die Führungskommunikation zu verbessern, sollte auch das Feedback nicht vernachlässigt werden. Die Studiendaten zeigen deutlich, dass keine Ärztin so viel Feedback erhält, wie sie sich wünscht. Es überrascht nicht, dass der Wunsch nach Feedback auf den unteren Funktionsebenen, also bei den Assistenzärztinnen und -ärzten besonders ausgeprägt ist. Aber wieder sind es die Ypsiloner, die mehr Informationen und mehr Feedback wollen. Während bei den älteren Generationen, der Generation X (1965 bis 1980 geboren) oder der Generation der Babyboomer (vor 1965 geboren) noch eher galt «no news, good news», fordert die Generation Y mehr Feedback und mehr und bessere Informationen ein. Für sie ist es eher «no news, bad news». Dies hat Auswirkungen auf ihre Arbeitszufriedenheit, denn je mehr Feedback, desto zufriedener sind Ärzte. 

 

"Auf gute Führungskommunikation und Umgangston zu achten sowie viel Feedback zu geben, ist relevant, weil vor allem die Generation Y in ihrem Beruf besonders unzufrieden, oft resigniert und deutlich gestresster ist als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen. Sie fühlt sich häufiger emotional stark gefordert und hat oft zu wenig Zeit, ihre Arbeiten sorgfältig zu erledigen."

 

Dr. Sabina Heuss

Dozentin und Forschungsleitung Gesundheitskommunikation Fachhochschule Nordwestschweiz

sabina.heuss@fhnw.ch

+41 (0) 79 522 36 39

 

Alle Studienerkenntnisse können im Forschungsbericht eingesehen werden:  

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Spitalbericht_Kommunikation_FHNW.pdf
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